Das Geburtstagsgeschenk für unsere Jüngste war dieses Jahr ein von mir selbstgemachter Spielherd mit jeder Menge Zubehör und war, wie erhofft, ein voller Erfolg!
Gebaut habe ich ihn aus einem typischen 80er Jahre Kiefer-Vollholz-Nachtschränkchen, gefunden in einem der vielen Gebraucht-Möbelläden, die ich seit Studententagen immer mal wieder besuche und in denen ich bereits einige Schätze entdeckt habe.
Hier fanden sich u.a. auch die kleine Porzellankanne, Espressotässchen, Schüsseln aus verschiedensten Materialien, Brettchen, Häkeltopflappen, Eierbecher und Saucenkelle.
Außerdem hatte ich noch einiges an Holzgemüse und Puppenküchenzubehör unserer großen Tochter aufbewahrt, das jetzt wieder zum Einsatz kam. Und als i-Tüpfelchen nähte selbige ihrer Schwester eine kleine Schürze und ein Geschirrtuch - in rotkariert, mit Spitzenborte, unglaublich süß!
Ihr seht schon, es ist nicht ganz leicht zu sagen, wer sich am Ende mehr gefreut hat, das Geburtstagskind oder ich!
Weitere 'Bauzutaten' waren ein paar Griffe und Rollen, die ich noch im Keller gefunden habe, Geschenkpapier der letzten Weihnachts-Bastelaktion, ein paar gusseiserne und emaillierte Haken, schwarzer Tafellack, sowie Kunsstoff-Türknöpfe aus dem Baumarkt.
Für die Herdplatten habe ich Konservendeckel genommen, die unser Dosenöffner immer ohne scharfe Schnittkanten beim Öffnen der Dosen abtrennt, sehr praktisch für diesen Zweck. Mit Pappe unterfüttert und mit Leim aufgeklebt. Ebenso aufgeleimt ist das Brettchen mit der ovalen Form, für das große Kochfeld.
Das Papier, mit dem ich die Schubladen ausgelegt habe, ist von mir mit dem Cutter zurecht geschnitten und dann mit Tapetenkleister auf dem Boden fixiert worden.
Der Name wurde von der großen Schwester, in Deco-Patch-Technik, auf die Rückseite appliziert. Die Stange (ein irgendwann mal übergebliebener Küchenwandschrankgriff) begrenzt den Herd nach hinten und ist praktisch für S-Haken und -wie wir nach den ersten Spielminuten unserer Tochter entdeckt haben- auch als Griff super zu benutzen.
Die Rollen kamen nach über 16 Jahren -noch während des Studiums bei Ikea gekauft, inzwischen leicht vergilbt- endlich zum Einsatz! Jetzt lässt sich der Herd wunderbar flexibel von einem Raum zum Anderen rollen.
Nun, wo das Projekt abgeschlossen ist, bin ich fast ein bisschen wehmütig. Ich habe sogar kurz überlegt, ob ich in die Massenproduktion gehen und beruflich auf Spielherdproduzentin umsatteln soll. Genügend passende Nachttische zu finden, dürfte nicht allzu schwer sein, allerdings könnte es schwierig werden beim Zubehör, in der Qualität der Zusammenstellung nicht nachzulassen. Mal sehen, ich bin noch am überlegen...
Nachtrag:
Es gibt inzwischen ein paar Exemplare (individuelle Einzelstücke), die auch käuflich zu erwerben sind. Bei Interesse gerne nachfragen!