Vorher - Nachher

Das Ergebnis:

Der Prozess:

(es folgt eine textärmere ‘light’-Variante meines Blog-Posts von 2016)

Der VW-Bus vor dem Umbau:

Erster Schritt war, die Fensterscheiben zu tönen. Ich entschied mich für eine nur mitteldunkle, chromverspiegelte Folie von Llumar.

Die frischverspiegelten Scheiben meines Busses

Darauf folgte das Aufmaß des Innenraums…

Nicht ohne die Unterstützung meiner Tochter

…so dass ich über den Winter Zeit hatte, die Planung fertig zu stellen.

Hinweis:

Ich wurde so oft nach Bauplänen gefragt, dass ich am Ende einen Satz meiner Pläne zusammengestellt habe, der viele der Fragen beantworten müsste. Wer daran Interesse hat, kann sie hier finden.

Inspirationswand mit Farben und Materialien

Im Frühling -bevor es an den Bau der Möbeleinbauten ging- kam dann erst noch die Isolierung dran…

Die Isolierung erfolgte mit 19 und 9mm starkem, selbstklebendem Armaflex in mehreren Lagen, je nach vorhandenem Platz

Besonders die Heckklappe war nicht so einfach zu isolieren. Zu viele unzugängliche Stellen. Aber am Ende hat es dann doch wieder geklappt.

Und dann konnte endlich Material eingekauft werden…

Erstes Baumaterial für den Möbelbau an Bord

Ich ließ mir die Platten für den Transport grob vorschneiden und beauftragte dann einen Tischler mit dem Feinzuschnitt. Diese Vorgehensweise setzt eine genaue (und hoffentlich fehlerfreie) Vorplanung voraus, da man, wenn einmal alles zugeschnitten ist, man nicht mehr flexibel auf Messfehler reagieren kann.

Das Sideboard mit Schublade, noch im zerlegten Zustand

Unser “2. Wohnzimmer” wurde für den Bau der Einbauten vorübergehend zur Werkstatt umfunktioniert…

Die Folie mussten wir ein paar Wochen lang ertragen

Und dann ging es los…

Der fertige Kleiderschrank

Nach erfolgreichem Beginn des Möbelbaus kam der Zeitpunkt für die Elektrifizierung, die ich auslagerte und extern vornehmen ließ.

Auf dem Weg zum Ausbauer, noch Dachfensterlos

Bei der Gelegenheit ließ ich mir auch gleich eine Dachluke einbauen.

Nun -zumindest äußerlich- deutlicher als Wohnmobil zu erkennen, mit neuen Dachaufbauten

Jetzt kann ich im Liegen den Himmel sehen

Hier nochmal gut von oben zu erkennen: Das Solarmodul und die Dachluke

Über den Boden hatte ich mir lange Gedanken gemacht und folgte schließlich der Eingebung, mittels einer Schablone auf Siebruckplatten ein typisches Zementfliesenmuster zu sprühen. Mit dieser Lösung spare ich Gewicht, sie ist leicht umzusetzen und sieht schön aus. Selbst mit zunehmender Abnutzung bleibt die Wow-Optik erhalten.

Auch hier wieder ein wunderschöner Zementfliesenboden in einem Braunschweiger Treppenhaus

Die Schablone herzustellen war nicht schwer, aber durchaus Arbeitsintensiv. Das Sprühen ging dann dafür ganz schnell.

Der fertige Boden - so schön!

Dann ging es mit dem Bau des Sideboards weiter…

Der "Haupt-Schrankteil" mit Schublade und zwei Klapptüren bekam keine Rückwand um Platz zu gewinnen und Gewicht zu sparen. Die Lüftungsschlitze sind für die Kühlbox, die über eine Klappe von oben zu öffnen ist und es entstand ein kleines offenes Fach am Boden um jeden verfügbaren Platz zu nutzen.

Das Sideboard nach dem Einbau

Auf den festen Einbau von Spüle und Kochfeld hatte ich bei der Planung beschlossen zu verzichten. Eine seitlich integrierte Kochnische bildet bei mir die Küche, die mir ermöglicht draußen und im Stehen kochen zu können.

Die Klappe wird über eine einfache Kette in Tischposition gehalten und im Kochfach lassen sich außer dem Gaskocher auch Kochzubehör wie Essig, Öl, Gewürze, Kaffee und Tee unterbringen

Für meinen Entwurf war ein von oben befüllbarer Kühlschrank wichtig und er sollte leise sein, mit geringem Stromverbrauch. Dieses Modell (Waeco CoolMatic CB 40) erfüllte praktisch alle diese Kriterien und passte auch noch von den Maßen her perfekt.

Die Kühlbox wird sonst im Schiffbau eingesetzt und hat einen mobilen Kompressor

Mit 40l Volumen passen ausreichend viele Lebensmittel und Flaschen hinein und über die Öffnung von oben entweicht die kalte Luft nicht ganz so schnell wie bei einer herkömmlichen Kühlschranktür. Der Deckel wurde von mir extra nicht fest montiert, sondern ist ganz herausnehmbar, damit sich auch größere Flaschen und Behälter trotz vorspringender Trennwand leicht entnehmen lassen.

Ein Edelstahl-Griff zum einfachen Öffnen der Klappe, aus der Bootszubehör-Abteilung im Baumarkt

Zur optimalen Lüftung an Hochsommertagen, sozusagen zu Spitzenzeiten, habe ich extra noch eine zweite Klappe angebracht mit der ich für eine noch schnellere Abfüllung sorgen kann und die ich zur Not auch als zusätzlichen Koch-/Spültisch nutzen kann, falls sich das Arbeiten von der anderen Seite mal als günstiger herausstellen sollte.

Das Sideboard von der anderen Seite

Die Wandverkleidungen zu bauen war, nach den Möbelbauten, relativ einfach. Die alten Wandpappen konnte ich als Schablonen benutzen, was enorm arbeitserleichternd war.

Die Heckklappenverkleidung kurz vor dem Zuschnitt

Kreativer Umgang mit einem versehentlich gesägtem Ausschnitt

Die Auswahl des perfekten Grüntones war schnell getroffen: Es sollte der Graugrüne Farbton "Pigeon" von Farrow & Ball werden.

Alles sehr schöne Farbtöne, aber die meisten davon mir doch zu "mintig"

Als Material für die Verkleidungen habe ich 4mm Sperrholz genommen, befestigt mit Nietmuttern und Edelstahlschrauben.

Im Vordergrund sieht man noch den alten Grauton der Original-Verkleidungen von VW

Endlich auf der Zielgeraden: Es geht an den Bau des Ausziehbettes. Um den Durchgang zwischen beiden Schiebetüren außerhalb der Reisesaison und höchstmögliche Flexibilität in den Sofapositionen zu erhalten habe ich die Konstruktion zweigeteilt.

Hier kann man ganz gut erkennen wie der Auszieh-Mechanismus funktioniert

Hier die verschiedenen Ausziehmöglichkeiten. Rechts unten sieht man noch ein später angebrachtes Brett, dass die Lücke zwischen Bett und Heckklappe schließt und als Ablage dient

Die Polster sind maßgefertigt und mit einem robusten Sofastoff bezogen und in den Maßen so gewählt, dass man ganz unterschiedliche Situationen schaffen kann. Bei den Sitzpolstern bedeutete das für die permanente Sitzfläche eine große durchgehende Matratze und für den ausziehbaren Bereich eine sinnvolle Aufteilung der Polster.

Materialimpression im Innenraum. Die Tagesdecke wurde mit gelbem Neon-Garn aus zweckentfremdeten, handgefertigten Schals zusammengenäht

Endlich fertig - und ab in den Urlaub!

Der RAUMKUNSTBUS in Aktion, das erste Mal zum Testen am "Landstrom", bei einem Besuch in Lüneburg. Beim Öffnen der Heckklappe werden die Polster von einem mit Magneten befestigten Gurt gehalten